Lage: bei Würzburg
Zeitraum: 2013 bis 2016
Bauausführung: ARGE: AUGUST REINERS Bauunternehmung GmbH | Baresel GmbH | Leonhard Weiss Bauunternehmung | BAUER Spezialtiefbau GmbH
Kategorie: Ingenieurbau
Auftraggeber: DB Netz AG
Das Gesamt-Projekt dient der Umfahrung des Schwarzkopftunnels. Zwischen Laufach und Heigenbrücken unterfährt ein 926 Meter langes Tunnelbauwerk den Schwarzkopf. Trotz mehrfacher Sanierung ist ein hoher Instandhaltungsaufwand nötig, um den Betrieb des rund 160 Jahre alten Tunnels aufrechtzuerhalten. Die starke Neigung der Trasse in diesem Bereich von stellenweise mehr als 20 Promille erfordert zudem einen Schiebebetrieb für schwere Güterzüge.
Zusammen mit der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern führt dies zu Beeinträchtigungen im Betriebsablauf und macht den Tunnel zu einem Nadelöhr im Verkehrsnetz. Eine grundlegende Erneuerung des Tunnels wäre technisch nur mit hohem Aufwand machbar und ist daher wirtschaftlich nicht vertretbar.
Die Deutsche Bahn hat sich deshalb für den Bau einer Umfahrung des Schwarzkopftunnels entschieden. Als günstigste Variante einer alternativen Trassenführung hat sich dabei die sogenannte „zweigleisige Umfahrungsspange“ erwiesen. Diese ist rund acht Kilometer lang und weicht maximal 500 Meter von der vorhandenen Strecke ab. Sie verläuft überwiegend in Tunnellage in ost-westlicher Richtung auf den Gemeindegebieten von Heigenbrücken und Laufach. Insgesamt werden im Planfeststellungsabschnitt (PFA) 3 zwischen Laufach und Heigenbrücken vier Tunnelbauwerke gebaut.
Die neue Streckenführung ermöglicht eine flache Trassierung, sodass die zugelassene Höchstgeschwindigkeit auf 150 Kilometer pro Stunde erhöht werden kann. Aufgrund der überwiegenden Tunnellage werden die Schallimmissionen entlang der Strecke deutlich gemindert und die Bevölkerung in Heigenbrücken, Hain und Laufach künftig erheblich von Schienenlärm entlastet. Besonders groß ist die Entlastung in Heigenbrücken, da durch den Bau der neuen Trasse der innerörtliche Schienenverkehr wegfällt.
Das Projekt umfasst den Bau fünf eingleisiger Tunnel in bergmännischer Bauweise (ca. 7.000 m), den Bau je eines ein- und eines zweigleisigen Tunnels in offener Bauweise (ca. 600 m bzw. ca. 800 m) sowie verschiedene Ingenieurbauwerke und einen Haltepunkt einschließlich Oberbauarbeiten.
TECHNISCHE DATEN
3 Trogbauwerke (gesamt ca. 1.200 m)
14 Stützwände (gesamt ca. 1.800 m)
3 Eisenbahnüberführungen (lichte Weite < 30 m)
3 Straßenüberführungen (lichte Weite < 20 m)
2 Anschwenkungsbereiche (jeweils ca. 500 m)
Bahnkörper (ca. 1.500 m)
6 Ablagerungsflächen (ca. 1.300.000 m³)
Verfüllung Schwarzkopftunnel (ca. 50.000 m³)
3 Modulgebäude für Ausrüstungstechnik
1 Haltepunkt mit 2 Seitenbahnsteigen einschließlich Personenunterführung (je ca. 300 m)